Der kARTograph ist ein dialogisches System zur Vermittlung von Kunst im öffentlichen Raum. Eine intelligente Postkarte speichert auf Wunsch Kunstwerke im öffentlichen Raum. Nach Rücksendung der Speichereinheit erhält der Benutzer seine persönliche, inhaltlich angereicherte Sammlung zum Logbuch gebunden.
Kunst im öffentlichen Raum läßt sich manchmal schwer entdecken. Die Vermittlung von Inhalten und oftmals notwendigem Hintergrundwissen stellt ein Problem der Kunst- und Kulturschaffenden dar. Das kARTographische System versucht spiele- risch an den Sammler und Jäger im Interessierten zu appellieren. Die Einbettung in den öffentlichen Raum ist dezent, der Erwerb des Gerätes einfach, die Benutzung simpel und das Resultat ist so indivi- duell, wie eine Diaschau von Reisebildern.
Der kARTograph ist ein Gerät in Form einer Sand- wich-Papierkarte. Die technischen Bausteine werden zwischen die Papier-Layer laminiert. Ein Abrißstreifen, später Lesezeichen, aktiviert bei Abriß den Empfänger und Chip. Hierbei wird eine Folie zwischen zwei Kontakten herausgezogen; so wird der Stromkreis dauerhaft geschlossen. Die Energiereserven reichen für einen 14-tägigen Einsatz. Der RAM-Chip ist während dieser Zeit in der Lage 45 Kunstwerke zu speichern. Befindet sich der Benutzer in den Sendekreis eines Kunstwerkes, so leuchtet eine grüne Diode auf der Vorderseite. Durch Umklappen des kARTograph-Trapezes und Aufeinanderdrücken der Kontakte wird das Kunstwerk als Code gespeichert, die Leuchtdiode erlischt im gleichen Moment.
Der Spat ist ein Markierungsstein. In dem stationäreren Gehäuse befindet sich ein autarker Sender. In einem maskierbaren Bereichsendet er den Code, der zur späteren Identifikation des Kunstwerkes benötigt wird. Die benötigte elektrische Energie bezieht er aus einer im Gehäusedeckel vergossenen Solarzelle, Ein großer Akku über- brückt die fehlende Enegieversorgung bei Dunkelheit. Die Leuchtdiode dient der Funktionskontrolle.
Das vandalismussichere Gehäuse des Senders besteht aus formal getrennten Aluminium-Druckguß Elementen. Die Grundform besteht aus einem extrudierten Trapez, das in seiner Aufbauversion schräg abgeschnitten ist. Der Körper beinhaltet die technischen Komponen- ten, die zur Wartung leicht zugänglich sind. In den trapezförmigen Gehäusedeckel vergossen befinden sich Solarzelle und Antenne. Der Spat bietet unter- schiedliche Montagemöglichkeiten, Erd-Anker und Montage-Grundplatte, mit Grundplatte für Montage auf Asphalt oder Stein, sowie für die Wandmontage an einem Sockel oder ähnlichen. Eine Einbauversion ist denkbar – der Spat lässt sich bei Planung in ein Kunstwerk integrieren.
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Der kARTalog, als persönliche Sammlung der ausgewählten Kunstwerke, wird zugeschickt…
Während die Kunstwerke vor Ort unabgelenkt betrachtet und genossen werden konnten, stellt der kARTalog als Buch on demand schließlich die abschließende Sammlung der ausgewählten Kunstwerke dar und ermöglicht gleich einem Logbuch eine Rekonstruktion des Kunstspaziergangs. Für jedes Werk enthält er professionelle Fotografien, interpretatorische Texte, ein Kurzprofil des Künstlers mit Verweisen zu seinen anderen Arbeiten sowie zu weiterführender Literatur und ausstellenden Galerien.
Das kARTograph-Logo führt als einprägsames Zeichen die Anwendung des Funksammelns ein.
Es findet seine dreidmensionale Entsprechung in der in Design vergossenen Antenne im Spat-Sender. DasTrapez ist eine Form, die in den unterschiedlichen Anwendungszusammenhängen die Eigenständigkeit des kARTographischen Systems unterstreicht. So ist auch das Logo der über eine Prägung im Papier Drehpunkt des Tasters. Die Restfläche der Sanwichkarte ist frei zur individuellen Gestaltung durch die Distributoren.
Das Gerät aus recyceltem Papier ist haptisch sehr angenehm.
Die Verfügbarkeit miniaturisierter technischer Komponenten macht ein derartiges Erleben möglich.
Der kARTograph läßt sich in unterschied- lichen Anwendungszusam- menhänge einbinden. Die vordere Seite der Karte bietet Fläche für unterschiedlichste Bedruckungen. Künstler- editionen, Brandings, Stadtwappen, Eintritts- karten sind denkbare zusätzliche Nutzen.
Mögliche Anbieter des kARTographen sind Touristengesellschaften, Kunst-Biennalen, Aktionen, mit Brand als Give-away für Unter- nehmen, oder als Edition herausgegeben von Museen oder Kulturbehörden.
entwickelt für die Teilnahme am Designpreis der Commerzbank Köln zum Thema Kommunikation, 2003
und für „Fused Space“, einem offenen Ideenwettbewerb für neue Medien im öffentlichen Raum, 2003